Kollwitzstrasse 52 | Berlin-Prenzlauer Berg
Informationen zur Geschichte des Hauses Kollwitzstraße 52 in Berlin, Prenzlauer Berg
Daten zur Chronologie des Hauses
1872 - 1942 | 1999 - 1990 | 1990 – 1999 | seit 2000
15.06.2001 Im Sommer 2001 wird das vordere Treppenhaus und die Durchfahrt renoviert und neu gestaltet.
08.06.2005 Der Bauantrag, im 4.OG einen Balkon anzubauen, wird vom Bauamt und Stadtplanungsamt mit der Begründung abgelehnt, dass dadurch die Gesamtansicht des Hauses gestört würde. Im mündlichen Gespräch vorher hatte der schon von den Bauanträgen 1995 und 1996 bekannte Stadtplanungsarchitekt ausgeführt: „Wenn die Leute einen Balkon wollen, sollen sie doch in den Wedding gehen." Ende des Jahres wird dieser Mitarbeiter des Bezirks pensioniert. Die Bauherren reichen den Antrag ein zweites Mal ein, und er wird genehmigt.
15.01.2006 Die von Margarita Reichardt-Cohen 1935 in Auftrag gegebene Teilung der Wohnung im 4.OG (rechts) wird rückgängig gemacht. Die Teilung hatte unter anderem gefangene Zimmer ohne Fenster zur Folge. Die geänderte Trennung zur Nachbarwohnung auf der Nordseite des Hauses bleibt bestehen. Hier war die Teilung schon im Jahr 2000 beseitigt worden. Als Folge des Eingriffs von 1935 ist die Größendifferenz der Wohnungen im 4.OG heute geringer als in den anderen Stockwerken. Die Wohnungen rechts erhalten (auf Wunsch) einen Zugang zu einem neugebauten Aufzug im Hof hinter dem rechten Seitenflügel. Im 4. OG wird zur Straße hin der umstrittene Balkon angebaut. Die zu DDR-Zeiten vom historischen Bauschmuck „befreite“ Fassade erhält durch den Balkon im oberen Bereich wieder eine Gliederung.
01.11.2008 Der Status als Sanierungsgebiet wird vom Berliner Senat für den Kollwitzkiez aufgehoben. Das Haus Kollwitzstraße 52, für dessen Sanierung keine Fördermittel in Anspruch genommen wurden, zahlt - unter Protest - die vom Bezirksamt geforderte "Sanierungsausgleichsabgabe" in Höhe von € 56.500, dies bei einer durchschnittlichen Miete im Haus von € 4,43 pro Quadratmeter. Ende 2008 wohnen im Haus Kollwitzstraße 52 noch 3 Mietparteien von den ursprünglich 10 aus der Zeit vor der Auktion 1990.
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15.02.2011 Ein Neubau im Hof (an Stelle der Remisenruine) wird fertig, ein Atelierhaus, das der deutsch-englische Architekt Michael Lees gebaut hat. 2008 hatte dieser einen Anteil am Haus gekauft. Der Verkauf war notwendig geworden, da die Eigentümer die Finanzierung der Sanierungsausgleichs-abgabe allein aus den bis dahin bewusst niedrig gehaltenen Mieten nicht zahlen konnten. Schon 2005 hatten sie das Haus in Wohneigentumseinheiten aufgeteilt und 2006 die erste Einheit im 4.OG verkauft, um Schulden abzubauen.
28.09.2022 Lutz Franke, der am Tag der Versteigerung im Dezember 1990 eine entscheidende Rolle gespielt hatte, stirbt. Er hatte seit dem Jahr 1999 in einer Seitenflügelwohnung im Hochparterre gewohnt, die im Rahmen des Gewerbeausbaus aus dem Umbau der ehemaligen Neuhauswohnung entstanden war. Lutz Franke war der letzte Mieter der Bewohnerschaft von 1990, er selbst war im Sommer 1990 in das Haus gezogen.
 
(Diese Chronologie und die vertiefenden Texte werden laufend weiter ausgebaut.)
   
   
 

Quellenangabe: Akten sowie Gesprächsnotizen der Verfasser zum Haus Kollwitzstr. 52 (Berlin), derzeit im Besitz von Nicolaus Schmidt/Christoph Radke, zukünftig: Archiv der Kunststiftung K52.

   
  < 1990 – 1999
   
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