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Aktie des "Deutsch-Holländischen Actien-Bauvereins", ausgegeben 1872
© und Quelle: HWPH Historisches Wertpapierhaus AG - 8/2009 - www.hwph.de
Der Deutsch-Holländische Actien-Bauverein war eine Bau- und Terraingesellschaft. Sie wurde 1872 von dem Bankhaus Wertheim & Gompertz aus Amsterdam sowie acht Aktionären aus Berlin gegründet, darunter der Architekt und „Rittergutsbesitzer" Otto Klau. Der größte Teil des Gründungskapitals wurde für den Ankauf des Geländes rund um den Kollwitzplatz verbraucht. Verkäufer war der Miteigentümer Klau.
Als Baugesellschaft war der
DHABV innovativ. In Folge der Gründungskrise ab Oktober 1873 kam er jedoch in schweres Fahrwasser und musste sein ursprüngliches Geschäftsmodell, das auf den Bau großer Wohnungen ausgerichtet war, ändern. Die Grundstücksbebauung wurden ab 1874 teilweise extrem stark verdichtet. In den zusätzlichen Seitenflügeln wurden kleinere und billigere Wohnungen errichtet. Die verbreitete Datierung der Liquidation des Deutsch-Holländischen Actien-Bauvereins auf 1875 ist laut Alexander Haeder (1) falsch. In den Bauakten für die heutige Husemannstraße finden sich noch etliche DHABV-Häuser, gebaut in den Jahren 1875 – 1885. Verändert hatte sich allerdings wohl die Eigentümerstruktur. Die früheren Geschäftsführer Klau und Wolf werden nicht mehr erwähnt. Die Liquidation des DHABV ist dann erst im August 1885 aktenkundig.
(1) Alexander Haeder, Ulrich Wüst, Prenzlauer Berg, Besichtigung einer Legende, Berlin 1994, S. 119